Stadt-Raum-Kunst

11. April - 11. Mai, Altes Schlachthaus und Landratsamt NOK, Mosbach

Stadt-Raum-Kunst Eine Wanderausstellung

14 internationale Künstlerpositionen anlässlich der Europatage in Görlitz  

 

oben von links: im Landratsamt vor Arbeiten der in Görlitz geborenen und heute in Frankenthal lebenden Christa-Luise Riedel: Bürgermeister Michael Keilbach, Alois Gerig, MdB, Kulturamtsleiter Görlitz Joachim Mühle, Landrat Kreis Görlitz Bernd Lange, Elke Nosky vom Oberlausitzer Kunstverein, die ausstellenden Kunstschaffenden Christa-Luise Riedel, Ulrike Thiele, Alexander Rolof, der Vorsitzende des Kunstverein Neckar-Odenwald Werner Zeh, Landrat NOK Dr. Achim Brötel, Georg Nelius, MdL - während der Vernissage im Landratsamt in Mosbach

oben: Blick ins Alte Schlachthaus

 

Die Ausstellung STADT-RAUM-KUNST zeigt mehr als 50 Werke von 14 Künstlern  aus der Schweiz, aus Lettland, Portugal, Polen, Tschechien und Deutschland, die anlässlich der Europatage 2012 und einer Einladung des  Landkreises Görlitz folgend, zu einem Arbeitstreffen nach Görlitz kamen. Die Mosbacher Künstlerin Ulrike Thiele, Mitglied des Kunstvereins, gehörte dazu und zeigt ebenfalls ihre Arbeiten in Mosbach. Mehr zu den Arbeiten von Ulrike Thiele finden Sie hier

INFO: Die Ausstellung hat eine eigene, sehr informative Website hier klicken

Anfahrtsplan zum Landratsamt hier klicken

 

Bericht zur Vernissage in der Rhein-Neckar-Zeitung, 14. 4. 2014

STADT-RAUM-KUNST – Görlitz-Deutschland-Europa

Ausstellung in Mosbach zeigt 14 Kunstpositionen zur Begegnung mit einer ganz besonderen Stadt

STADT-RAUM-KUNST, eine Ausstellung mit europäischen Dimensionen – darüber waren sich die Redner bei deren Vernissage im Mosbacher Landratsamt am vergangenen Freitagabend einig. Bis zum 11. Mai ist im Alten Schlachthaus im LGS-Park und in den Räumen des Landratsamts eine Schau mit Werken Bildender Kunst zu sehen, die auf ungewöhnliche Weise zusammengefunden haben. Die grundlegende Idee dazu: im Mai 2012 kamen, anlässlich des Europatages und dabei einer Einladung des Landkreises Görlitz folgend, 14 Künstlerinnen und Künstler aus 6 europäischen Ländern zu einem einwöchigen Arbeitstreffen in der Stadt Görlitz zusammen. Zu einem internationalen Pleinair mit Teilnehmern aus Deutschland, Lettland, Polen, Portugal, Tschechien und der Schweiz mit der Idee, Begegnungen zu ermöglichen. Begegnungen der Künstler untereinander sowie Begegnungen mit Görlitz und dessen Menschen. Die Europatage und der Weltkulturerbe-Antrag der Stadt Görlitz waren aktueller Anlass, auf die Weise das Entstehen von Kunstwerken zu ermöglichen, die auf der einen Seite einer gemeinsamen Inspirationsquelle entsprangen und sich nun auf der anderen Seite in einer kontrastreichen Vielfalt zum Ausdruck bringen.

Die Werke, die aus diesem Pleinair hervorgingen, unterscheiden sich in Technik und in Entstehungsgeschichte. Grafik, Malerei, Fotografie, Mischtechnik, Objektkunst und Installation – ein Teil der Arbeiten entstand vor Ort und wurde im Atelier oder am Rechner zu Ende gebracht, ein anderer Teil entstand ganz im Atelier basierend auf den Vor- und Erforschungsarbeiten in Görlitz, Deutschlands östlichster Stadt.

Dieses Arbeitstreffen brachte also Kreative aus Europa zusammen und bestätigt die uns fast schon wieder selbstverständlich gewordene Tatsache, dass der Kontinent ein gewachsener einheitlicher Kulturraum ist, der ohne intensiven Austausch auf allen Ebenen nicht denkbar ist, auch wenn dieser Austausch durch die Zeitläufte immer wieder mehr oder weniger stark behindert wurde.

Die Resultate dieses Projekts sind nun seit November 2012 in der Wanderausstellung STADT-RAUM-KUNST vom Süden Portugals bis zur weißrussischen Grenze in Europa unterwegs, an insgesamt 14 Stationen die Heimatregionen der teilnehmenden Künstler besuchend.

Noch vor wenigen Tagen war sie in Lettland zu sehen – jetzt ist mit Mosbach der Heimatort einer weiteren Teilnehmerin, Ulrike Thiele, erreicht, bevor sie nach Frankenthal weiterzieht – wo die mitwirkende Künstlerin Christa-Louise Riedel lebt.

Landrat Dr. Achim Brötel ging in seiner Begrüßung bei der gut besuchten Eröffnung auf die Bedeutung des Projekts ein und brachte seine Freude über den Besuch seines Görlitzer Kollegen Bernd Lange zum Ausdruck, der gemeinsam mit dem Kulturamtsleiters Joachim Mühle und Elke Noßky, der Vertreterin des Oberlausitzer Kunstverein, angereist war. Er würdigte die Ausstellung auch als Baustein der Partnerschaft der beiden Landkreise und schilderte in sehr persönlichen Worten die Faszination, die Görlitz von Anfang an und bis heute auf ihn ausübt. Dr. Brötel bestätigte, dass er die Bedeutung der Bildenden Künste als Agens auch politischer Entwicklung hoch einschätzt.

Und spielte damit dem Görlitzer Landrat Lange den Ball zu, der in seinem Grußwort deutlich machte, wie hoch er die Bedeutung Europas als politische Idee und ganz praktische Wirkkraft bewertet. Er erinnerte daran, dass die Tatsache, dass es Görlitz überhaupt noch so gibt, wie wir es heute kennen, ein Glücksfall ist, der dem mit dem Mauerfall markierten großen Umbruch zu verdanken ist – es gab Pläne, große Teile der Görlitzer Altstadt per Sprengung einzuebnen, um Platz zu machen für eintönige Funktionsbauten! Auch er brachte seine Freude über die eng gewordene Partnerschaft der beiden Landkreise zum Ausdruck.

Der Bundestagsabgeordnete Alois Gerig bekräftigte Bernd Langes Werben für Europa und würdigte auch das Ehrenamt, das wie hier beim Kunstverein die Umsetzung solch ambitionierter Vorhaben überhaupt möglich mache.

Nach einem Grußwort von Bürgermeister Michael Keilbach war Ulrike Thiele an der Reihe, um mit ihren in die Ausstellung einführenden Worten den Blick der Künstlerin auf das Thema zu werfen. Sie würdigte die Fürsorge der Verantwortlichen und hier besonders von Kuratorin Ramona Faltin, mit einem umfassenden Programm den 14 Kunstschaffenden die Stadt Görlitz nahe zu bringen, aber auch Gelegenheiten zu schaffen, sich gegenseitig kennen zu lernen. Ulrike Thiele war in ihrer Arbeit mit und in der Stadt schnell fasziniert von deren dichter, organisch gewachsener Infrastruktur, der sie sich mit ihrer Kamera näherte. Wege, Kreuzungen, Fußwege, Straßen, Bodenbeläge, Schienen – ihr Blick war bei der Stadterforschung eher nach unten gerichtet. Aus den auf ganz eigene Art zu Grafiken weiterverarbeiteten Resultaten ihrer fotografischen Annäherungen an Görlitz entwickelte sie zweidimensionale Collagen und dreidimensionale Papierobjekte, die sie zu faszinierenden Installationen verarbeitete.

Der Vorsitzende des Kunstverein Neckar-Odenwald Werner Zeh beschloss den offiziellen Teil der Veranstaltung und blickte zurück auf die Entwicklung der freundschaftlichen Verbindung zwischen den beiden Kunstvereinen, die schon im Jahr 2010 ihren Ausdruck in der großen Ausstellung „zusammen wachsen – zusammenwachsen“ gefunden hat, die sowohl in Mosbach und Buchen wie auch in Görlitz gezeigt wurde.

Auf alle Beiträge zu STADT-RAUM-KUNST hier angemessen einzugehen ist leider nicht möglich, aber das Beste ist ohnehin, sich selbst ein Bild zu machen von der großen Spannbreite der künstlerischen Antworten auf die Begegnungen mit  der Stadt Görlitz. Dabei wird mancher sicherlich auch Dankbarkeit für die Errungenschaft der Freiheit verspüren, die mit der Öffnung der einst so hermetisch verriegelten Grenzen einherging und die Voraussetzung für die Realisierung eines solchen Projekts war.

Text und Fotos: Tim Krieger

 

 

Anfahrtsplan zum Landratsamt siehe unten (roter Kreis)

 

 

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