Rolf Hegetusch

Rolf Hegetusch - Nähe zur Distanz, Wachstafeln und Bilder

 

 

 

 

Vernissage am 30. April 2006

v. l.: Laudator Werner Zeh, Bürgermeister Michael Jann, Rolf Hegetusch, Yeunhi Kim, Gerd Tessmer, Josef Weiss und Gäste

 

EINE WELT AUS FARBE

Rolf Hegetusch zeigt im Alten Schlachthaus subtile Farbflächenmalerei

Eine Welt ohne Farbe – unvorstellbar! Und Farbe ohne Welt – geht das? Die moderne Kunst versucht, Antworten zu liefern. Die Herausforderung der reinen Farbe wurde im 20. Jahrhundert zu einem wichtigen Thema der Malerei und bildet bis heute ein ganz wesentliches Segment der abstakten bzw. konkreten Kunst.

Die Anfänge dieser künstlerischen Auseinandersetzung reichen zum russischen Suprematismus zu Anfang des letzten Jahrhunderts zurück, im Laufe der Zeit bildeten sich ganz unterschiedliche Auffassungen der Farbflächenmalerei heraus.

Rolf Hegetusch, dem der Kunstverein Neckar-Odenwald eine am kommenden Sonntag beginnende Ausstellung widmet, steht in dieser Linie. Der in München lebende Maler, der sich zunächst der Architektur widmete, seit 1988 aber als freier Künstler arbeitet, hat dabei eine ganz eigene Sprache entwickelt.

„Wachstafeln und Bilder“, lautet der Titel der Ausstellung, die im Alten Schlachthaus in Mosbach zu sehen sein wird – dies bereits ein Hinweis auf den strengen Purismus und auf die ungewöhnliche Materialität, die die Arbeiten Hegetuschs auszeichnen.

Der Künstler arbeitet mit Paraffin, Seidenpapieren und reinen Farbpigmenten, die er auf Leinwände aufbringt. Der künstlerische Prozess scheint hier ein Ringen darum zu sein, das Immaterielle der Farbe, die ja eigentlich „nur“ Licht ist, auf adäquate Weise in Körperlichkeit zu übersetzen.

So entstehen Farbflächen,  die jedoch alles andere als monoton sind. Wer sich auf diese Bilder einlässt, erkennt schnell, wie eingeschränkt unser Wissen über Farbe und deren Wirkungen eigentlich ist – und das trotz der Tatsache, dass die Augen für den Menschen das wichtigste Sinnesorgan sind.

Bei Hegetusch sind lediglich Farben zu sehen – keine Formen, keine Figürlichkeit. Aber dennoch entsteht durch und in diesen Bildern Raum, Dynamik, Vibration und – auf Seiten des Betrachters – emotionale, gedankliche oder/und spirituelle Resonanz.

Die Kunst des 20. Jahrhunderts hat sich von der Bindung an die Form und die Figur befreit, den Malern unserer Zeit stehen alle Wege offen. Das scheinbare Paradoxon, das sich an Bildern wie denen von Rolf Hegetusch erweist, besteht in der Tatsache, dass die Befreiung von der Form einen Gewinn an Bedeutung mit sich bringen kann – vorausgesetzt, dem Künstler gelingt statt der „Nachschöpfung“ eine „Neuschöpfung“, was bei Rolf Hegetusch ganz offensichtlich ist.

Der Kunstverein freut sich, dass man den international renommierten Künstler, der sich in zahlreichen Einzelausstellungen in vielen Ländern präsentierte, für Mosbach gewinnen konnte.

Das Alte Schlachthaus mit seinen wechselnden reizvollen Lichtsituationen erweist sich als ein angemessenes Umfeld für Hegetuschs inspirierende Farbflächenmalerei.

Text und Fotos: Tim Krieger

 

Info: Rolf Hegetusch - Wachstafeln und Bilder, Ausstellung im Alten Schlachthaus Mosbach im Landesgartenschaupark, 30. April - 11. Juni, Öffnungszeiten: Do, Sa, So und an Feiertagen von 14 - 18 Uhr

 

 

Pressebericht von Peter Lahr in der Rhein-Neckar-Zeitung hier klicken

 

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