Pressearchiv 2014

Rhein-Neckar-Zeitung, 22. Juli 2014

Dieser „dankbare Schüler“ saß zwischen vielen Stühlen

Mosbacher Sommer: 100 Gäste bei Vernissage „Fritz Heinsheimer – Ein Maler aus Mosbach“ – Dank an Spender, engagierte Bürger und Leihgeber

 

Von Peter Lahr

 „Eine kleine Sehnsucht braucht jeder“, wusste Sopranistin Daniela May. Das ironische Chanson von Friedrich Hollaender begleitete Gunter Wacker gekonnt auf dem E-Piano. Es führte perfekt in die Zeit, als Heinsheimer den Zenit seines Schaffens erreicht hatte, in das Berlin der 1920er-Jahre. Am Sonntag ging für viele Mosbacher mehr als eine kleine Sehnsucht in Erfüllung. „Wirklich schon eine Mammutaufgabe“ – so OB Michael Jann - fand mit der Vernissage am Alten Schlachthaus einen glücklichen Abschluss. „Fritz Heinsheimer – Ein Maler aus Mosbach“ stellt einen fast vergessenen Künstler vor. Geboren wurde er am 6. Mai 1897 als Sohn des Amtsrichters Karl Heinsheimer und seiner Frau Anna Regina, geb. Dreyfus. Er wurde evangelisch getauft, doch beide Eltern waren Juden. Einer der Gründe, weshalb sein Lebensweg  tragisch verlaufen sollte.

Harald Kielmann, Vorsitzender des Kunstvereins Neckar-Odenwald, begrüßte die gut 100 Gäste. „Kunst soll zum Dialog anregen“, betonte Ehrenvorsitzender Werner Zeh.

OB Michael Jann begrüßte MdL Georg Nelius und Landrat Dr. Achim Brötel. Er bedankte sich bei Leihgebern und Förderern. Den Anstoß zur Ausstellung habe Kulturamtsleiterin Christine Funk gegeben. In einer zweijährigen  Recherche habe Dr. Karsten Weber nicht nur die Künstler-Vita erforscht, sondern auch Leihgeber von dem Projekt überzeugt. Den von Tim Krieger fein gestalteten Katalog unterstützte Richard Waibel aus Obrigheim finanziell, den Ankauf der Heinsheimer-Mappe der Geschichts- und Museumsverein. Ein besonderer Dank ging an die Leihgeber Richard Brinkmann, Frank Friedrich und Prof. Dr. Erik Jayme sowie an Kuratorin Ulrike Thiele. Durch die Ausstellung und Heinsheimers Leben führte Dr. Karsten Weber so informativ wie spannend. Ihn berührte vor allem, dass noch der erwachsene Maler seine Briefe an den ehemaligen Lehrer Max Slevogt mit „Ihr dankbarer Schüler Fritz Heinsheimer“ unterschrieb. Später  verfemten die Nazis den ehemaligen Frontkämpfer. Nach dem Zweiten Weltkrieg war sein Stil nicht mehr gefragt.

 

Die Ausstellung „Fritz Heinsheimer – Ein Maler aus Mosbach“ wurde am Sonntag eröffnet. Bei der Vernissage versammelten sich einige der Akteure zum Gruppenbild (v.l.): Kulturamtsleiterin Christine Funk, Dr. Karsten Weber, OB Michael Jann, Kuratorin Ulrike Thiele, Kunstvereins-Vorsitzender Harald Kielmann, Ehrenvorsitzender Werner Zeh und Dr. Hans Heidler. Foto: Peter Lahr

 

 

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