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Harmonische Einheit von Formgegensätzen

Skulpturen von Michael Lingrên in Mosbach zu sehen

Mosbach. "Skulpturen, die die Phantasie anregen" sind derzeit noch bis einschließlich 9. Juni im Mosbacher Alten Schlachthaus und vor der Alten Mälzerei zu besichtigen. Im Rahmen der Mosbacher Heimattage eröffnete der Kunstverein Neckar-Odenwald unter der Leitung seines rührigen Vorsitzenden Werner Zeh am Sonntag eine Ausstellung des Neckargemünder Künstlers Michael Lingrên.

Bevor der Bildhauer und Maler sich und seine Werke näher vorstellte, lobten sowohl Mosbachs Bürgermeister Michael Jann als auch MdL Gerd Teßmer die Aktivitäten des Kunstvereins und seine positiven Bemühungen um die Förderung der heimischen Kulturszene. Der 1977 gegründete Verein habe sich mit Ausstellungen im Neckar-Odenwald-Kreis zu einem überregional beachteten Vermittler bildender Kunst entwickelt. Das Alte Schlachthaus mit seinem kürzlich eingeweihten idyllischen Biergarten im Mosbacher Stadtgarten sei idealer Treffpunkt für Künstler und auch Kunstinteressierte aus der gesamten Region.

Unter dem Titel "Dichte 7,8", angelehnt an die Mathematik der spezifischen Gewichte, präsentiert der Künstler Michael Lingrên seine Plastiken, die mit großer Handwerkskunst im Neckargemünder Atelier mittels Schutzbrille, Schweißmaske und Computer-Skizzen entstanden sind. Der studierte Mathematiker und Stahlbildhauer übersetzt seine Entwurfszeichnungen und kleinere Modelle im Computer in dreidimensionale CAD-Zeichnungen, die er für die Teileanfertigung zu den überwiegend Großplastiken benötigt.

Wie er selbst betonte, arbeite er, ausgehend von antropomorphen Plastiken, in den letzten Jahren geometrisch klar komponiert mit dem Ziel auf die reine klare Form. Dabei strebe er eine maximale Spannung an durch eine Komposition in den Gegensätzen, wie zum Beispiel weiche Rundungen und scharfe Kanten, die eine harmonische Einheit bilden und in der die Formgegensätze in einem Formganzen aufgehoben sind.

Die meisten seiner Großplastiken aus Chromnickelstahl entstanden aus riesigen Rohplatten, die nach dem Schneiden und Walzen mittels Laser- oder Schweißtechnik zum "Leben" für den interessierten Betrachter erweckt wurden. Gegensätze und viel Spannung reflektieren die Werke des in Erfurt geborenen und in Hannover aufgewachsenen Lingrên. Als "Kunst im öffentlichen Raum" sind seine Werke in vielen deutschen Städten zu bewundern. Zahlreiche Einzelausstellungen und Ausstellungsbeiträge, Filmbeiträge sowie Einladungen und Beteiligungen an öffentlichen Wettbewerben, kennzeichnen das künstlerische Wirken des an der pädagogischen Hochschule für Plastik in Heidelberg lehrenden Künstlers.

Die Ausstellung ist für die Öffentlichkeit bei freiem Eintritt noch bis 9. Juni jeweils Donnerstag, Samstag und Sonntag von 14 bis 18 Uhr im Alten Schlachthaus von Mosbach zugänglich. (best)


© Fränkische Nachrichten   –   15.05.2002

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