Doppelspiel

3. Mai bis 7. Juni 2009, Altes Schlachthaus Mosbach im LGS-Park

 

Alfie Stauch-Zuppinger und Ulrike Thiele

Doppelspiel

Objekte, Malerei, Grafik, Fotografie

 

Alfie Zuppinger

   Ulrike Thiele

 

Vernissage: Sonntag, 3. Mai, 11 Uhr

Einführung: Birgit Höppl M.A., Kunsthistorikerin, Neu-Ulm  hier klicken

 

Öffnungszeiten: Do, Sa, So und an Feiertagen von 14-18 Uhr

 

Galerieseite Ulrike Thiele

 

Doppelspiel im Kunstverein

Zweimal Kunst im Spiel oder eine gewachsene Begegnung

Eine besondere Begegnung zweier Künstlerinnen bewährt sich seit über zehn Jahren. Ulrike Thiele und Alfie Stauch-Zuppinger heißen die Spielerinnen. Und gespielt wird mit gemischten „Kunst-Karten“ die in Form von Fotografie, Grafik, Malerei und Objekten ihren Einsatz finden.

Und was sind nun die Regeln im künstlerischen Doppelspiel? Das zentrale Thema der Künstlerinnen ist das jeweils sehr eigene Verhältnis zum Thema „Raum“. In welcher Form wird dieser wahrgenommen, wie definiert sich das Verhältnis von Innen- zu Außenraum, virtuellem zu realem Raum?

Wo sind Grenzen auszumachen zwischen verschiedenen Raumkonstrukten und wie verhalten sich Übergangsbereichsbereiche, die sich auf Transparenz, Brüchigkeit oder Festigkeit hin untersuchen lassen. Diesen Fragen nachzugehen und mögliche Antworten in Formen der Kunst nachzuspüren, definiert die grundsätzliche Position von Ulrike Thiele und Alfie Stauch-Zuppinger.

Zum Spieleinsatz werden diese Positionen in der Gegenüberstellung der sehr unterschiedlich anmutenden Arbeiten.

Da steht nun quer im Raum ein „Kartenhaus“ von Ulrike Thiele, das mit fast 4 m Ausdehnung Platz nimmt und erobert. Ein schwerer, schwebender Holzbalken in einem recht fragilen Konstrukt, überragt von einem dunklen mannshohen Schutzschild.

Kupferrohrgebilde skizzieren bis zu 2,5 m hohe Türme und lassen den Betrachter mit der Frage zurück: wie weit hält diese Art von Schein-Architektur dem menschlichen Bedürfnis nach Schutz und Geborgenheit stand? Oder: reicht die bloße Andeutung fürs allgemeine Wohlbefinden?

Da kommt der deutscheste aller Bäume In Form eines zerbrechlichen Kreises aus Eichenfurnieren völlig entkernt daher und hält dem leisesten Windhauch nicht stand. Offenbart somit die Brüchigkeit und Leere sozialer und gesellschaftlicher Zusammenhänge. In grafischen Blättern finden diese Beobachtungen weiteren Ausdruck.

Alfie Stauch-Zuppinger präsentiert sich über eine feinsinnige Kombination von Ölmalerei und Fotografie. Und auch hier ist die vielschichtige Ausdeutung des Raumes in allen Arbeiten Thema. Abstrahierte Landschaftsanmutungen und fragmentarische Raumgebilde, in denen zuweilen der Mensch als  Bewohner Platz findet, nehmen den Betrachter in den meist kleinen Formaten auf eine konzentrierte Reise mit. Die in den Ölbildern dünn aufgetragenen Lasuren lassen ein Raumgebilde entstehen, welches seinen primären Malakt nicht versteckt, sondern durch alle weiteren Malschichten scheinen und ein reiches Spiel an Linien und freien gestischen Formulierungen miteinander in Verbindung treten lässt.

Eine Aufforderung also, in diesen raffinierten Farbräumen umherzuwandern, in denen es weder Anfang noch Ende zu geben scheint. Einen wichtigen Part spielt die Fotografie. Einerseits funktioniert sie als Inspirationsquelle für die Malerei, andererseits als ganz eigenständiges Medium. In Kombination mit der Ölmalerei bilden sich völlig neue, schwingende Räume.

Es ist nicht im Sinne der Künstlerinnen, dass dies eine formschlüssige, sich ästhetisch ergänzende Ausstellung ergeben muss. Die Arbeiten dürfen sich bereichern, können sich verzahnen, verhaken oder auch in Widerspruch zueinander stehen. Gerade dadurch wird möglicherweise Raum gewonnen für neue Fragen und Betrachtungsweisen.

 

Ulrike Thiele, 1958 geboren, lebt und arbeitet in Mosbach. Nach einem Studium für Schmuck- und Gerätedesign in Pforzheim, hat sie sich seit über 10 Jahren der Freien Kunst verschrieben. In zahlreichen Gruppen-Ausstellungen präsentierte sie Grafik, Objekte und Installationen. Sie ist Mitglied im Kunstverein Neckar-Odenwald und gewann 2003 unter anderem den 2. Preis beim Kunstpreis Odenwald. Öffentliche Ankäufe und Aufträge für Preisentwürfe im In-und Ausland seien erwähnt.

 

Alfie Stauch-Zuppinger wurde 1955 in Niederbayern geboren,. Ein Sonderpädagogikstudium, Schwerpunkt Kunsttherapie, eine mehrjährige Malereiausbildung bei der Berliner Malerin Gabriele Schade-Hasenberg, Entwurf von Bühnenbildern, längerfristige Projektarbeiten in Kooperation mit der Hochschule der Bildenden Künste Berlin im Fachbereich Kunsttherapie kennzeichnen von 1975-1997 ihr Leben in Berlin. Seitdem hat sie in Überlingen ihre Wirkungsstätte.

 

Die Einführung zur Ausstellungseröffnung, gehalten von Birgit Höppl M.A., Kunsthistorikerin, Neu-Ulm finden Sie hier

 

Presse

Bericht der Rhein-Neckar-Zeitung, 5. Mai 2009  hier klicken

Bericht der Fränkischen Nachrichten, 5. Mai 2009   als PDF hier klicken

Bericht des Stadtanzeigers Mosbach, 7. Mai 2009  hier klicken

 

 

 

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