Robert Dämmig

15. November bis 13. Dezember 2009, Kulturforum Vis-à-Vis der Stadt Buchen, Kellereistraße 23, 74722 Buchen, Öffnungszeiten: Di-Fr 14-17 Uhr, So 14-17 Uhr

ROCK. CITY. SCAPE.

Robert Dämmig, Fotografie   Web

Kurator: Werner Zeh

 

Gleichnishafte Blicke in eine scheinbar gewohnte Welt

Fotografien von Robert Dämmig im Buchener Kulturforum Vis-à-Vis

Heroisch ragen gigantische Hochhäuser  in weiße oder kaltblaue Himmel, menschenverlassen erscheinen Fassaden der Moderne, rhythmisch gerastert, trübgrau oder ganz im Gegenteil voll strotzender Farbe. Dann wieder verlassene Innenräume, Ruinen mit teils verstreuten Zeichen ehemaligen Lebens, Sphären, die hier zu eigener, ambivalenter Schönheit erwachen, von verstörender Geordnetheit im Verfall. Und als drittes: Körperlandschaften von großer Unmittelbarkeit und provokativer Direktheit.

Das sind die aktuellen Werkgruppen des Fotokünstlers Robert Dämmig, dessen Arbeiten in der letzten diesjährigen Ausstellung des Kunstvereins Neckar-Odenwald zu sehen sein werden.

Diese Ausstellung verspricht Großes: die Arbeiten Dämmigs zeugen nicht nur von Ernsthaftigkeit und Hingabe in Konzept und Realisierung, sondern versprechen dem Betrachter, sehr viel darüber zu erfahren, was Fotografie heute sein kann. Die Arbeiten mögen für den an Abstraktes Gewohnten leicht zugänglich sein, für den das vertraut Schöne Suchende jedoch vielleicht zutiefst verstörend.

Dämmig, der 1966 in Riesa geboren wurde, zunächst Musik studierte und als Berufsmusiker arbeitete, wandte sich um 2000 der Fotografie zu und erforscht seitdem die Möglichkeiten der grundsätzlich unterschiedlichen Bildformate Klein- und Großbild sowie Mittelformat.

Architekturwelten ziehen ihn in magisch an. Diese Bilder sind von Menschen verlassen und zeigen doch immer das vom Menschen Erschaffene, das aber längst ein eigenes Leben in sich trägt. Dieses Leben erweckt und zeigt uns der Künstler, der zu seinen Arbeiten ein Bekenntnis abgibt: „Im Fotografierten muss für mich immer noch genügend positive assoziative Kraft stecken – ein gleichnishafter Blick durch einen ruinösen Raum aufs Meer, auf einen Baum, auf das Blau des Himmels...“.

Daher rührt die Tatsache, dass diese Fotografien nichts Depressives an sich haben. Ganz im Gegenteil: sie vermitteln den Mut, ohne Bewertung auf  etwas zu blicken, was üblicherweise als „hässlich“ oder „unansehnlich“ empfunden wird und vom Gesehenen stattdessen die Größe im scheinbar Nicht-Sehenswerten aufzuzeigen.

Die Arbeiten von Dämmig sind von großer Geschlossenheit, obwohl ihre Motive so unterschiedlich sind. Dämmig widmet sich jedem Foto mit gleicher Sorgfalt, vom Augenblick der Aufnahme – analog oder digital – bis  zum letzten Moment der digitalen Bearbeitung, die für ihn selbstverständlicher Bestandteil der Bildentstehung ist. Er verzichtet dabei jedoch darauf, die Bildinhalte zu manipulieren, legt aber Wert darauf, die Kontrolle über Schärfe, Farbnuancen und Kontrast zu haben.

Tim Krieger

 

Vernissage am 15. November 2009

Robert Dämmig im Künstlergespräch mit Werner Zeh

 

Blick in die Ausstellung, hier die Werkgruppe “Swing”

 

von links: Landrat Dr. Achim Brötel, Werner Zeh, Robert Dämmig, Bürgermeister Roland Burger vor Arbeiten des Künstlers

 

Blick in die Ausstellung, hier die City-Scapes

 

Fotos: Tim Krieger

 

Bericht der Rhein-Neckar-Zeitung vom 18. November 2009   hier klicken

 

 

 

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