Meine Arbeit - Meine Sammlung

Mit dem Ernst der Kunst spielen

Ausstellung des Kunstvereins zeigt Gesammeltes und Selbstgeschaffenes

 

Ausstellungsaufbau (Fotos: Uli Thiele)

 

Mitgliederausstellungen gehören seit seiner Gründung zu den regelmäßigen Aktivitäten des Kunstverein Neckar-Odenwald. Im 30. Jahr seines Bestehens  hat man sich dafür aber etwas Außergewöhnliches ausgedacht. Unter dem Titel „Meine Arbeit - Meine Sammlung“ zeigen ab dem kommenden Sonntag 10 künstlerisch aktive Mitglieder sowohl eigene Arbeiten als auch Objekte ihrer Sammeltätigkeit oder gar –leidenschaft in einem jeweils individuell gestalteten Konzept.

10 voneinander getrennte Raumsegmente werden im Buchener Kulturforum Vis-à-Vis Einblick geben in ganz unterschiedliche Vorstellungen vom Leben mit und in der Kunst.

Nicht jeder Künstler ist Kunstsammler, nicht jeder Sammler ist selbst künstlerisch tätig. Was geschieht aber in dem entstehenden Bedeutungsfeld, wenn beides zusammen kommt, sich durchdringt und wechselseitig erklärt?

Ingolf Jännsch, der Kurator der Ausstellung, ist Mitglied im künstlerischen Beirat des Vereins und selbst leidenschaftlicher Sammler. Gemeinsam mit seiner Frau Ingrid betreibt er in Walldürn das „Kunstwerk Museum – Kunstwerkmuseum“, eine Art Gesamtkunstwerk, eine Zusammenführung gesammelter Kunst mit gesammelten Dingen des Gebrauchs in Verbindung mit der eigenen künstlerischen Arbeit.

Ingolf Jännsch hebt mit dieser von ihm betreuten Ausstellung auf unterschiedliche Ziele ab, die er im zur Ausstellung erschienenen Katalog umreißt. Er will „das Eingebundensein künstlerischen Handelns in allgemeine Strukturen von Kunst und Gesellschaft“ genauso aufzeigen wie auch die Künstler Farbe bekennen lassen: wie halten sie es selbst mit der Kunst anderer?

„Warum sammeln Sie denn Kunst, wo Sie doch selbst malen?“, wurde Jännsch selbst einmal gefragt. Die Absurdität dieser Frage beschäftigte ihn noch lange, zeigt sie doch, dass hier Sinn und Tiefe der Beschäftigung mit der Kunst des „Anderen“ nicht begriffen wurden.

Dass der Mensch zum Sammeln „verurteilt“ ist, darauf weist diese Ausstellung ebenfalls hin. Seit Geburt sammelt der Mensch – meist Immaterielles – an. Kunst ist ein Instrument, diese Ansammlung zu verarbeiten und wieder auszugeben, zur Bereicherung der Mitmenschen.

Die Ausstellung „Meine Arbeit - Meine Sammlung“ thematisiert und reflektiert diesen Kreislauf. Die teilnehmenden Künstler stellen sich dabei auf mutige Weise zur Schau: indem sie offenbaren, was sie selbst hervorbringen, was ihnen an „Anderem“ wichtig ist und in welchem Kontext sie diese Begegnung sehen und zeigen wollen.

Das Gesammelte wie das Selbstgeschaffene umfasst erwartungsgemäß eine breite Skala: vom Klassiker der Moderne bis zur Niveadose (auch Design ist Kunst!?), von der Installation bis zur figürlichen Malerei bietet sie unverwechselbare, teils sehr gegensätzliche Fingerabdrücke von „KunstLeben“.

Auf dieses Spiel mit dem Ernst der Kunst haben sich eingelassen: Ursula Drenker, Rolf Fahrbach, Ingolf und Ingrid Jännsch, Elfriede Pflumm, Sylvia Poss, Gertrude Reum, Bernhard Stüber, Ulrike Thiele und Werner Zeh.

Zur Vernissage am kommenden Sonntag um 11 Uhr lädt der Kunstverein alle Kunstfreunde ein.

Info: „Meine Arbeit – meine Sammlung“, Kulturforum Vis-à-Vis, Buchen, Kellereistraße 23, 24. Juni-22. Juli 2007, Di-Fr 14-17 Uhr, So 14-17 Uhr, Eintritt frei, ein Katalog ist erschienen

 

Ausstellungsübersicht

 

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