Josefh Delleg

Step by Step

Josefh Delleg, Optisch-akustische Rauminstallation

28. September - 2. November 2008

Kulturforum Vis-à-Vis, Kellereistr. 23, 74722 Buchen

Öffnungszeiten: Di-Fr 14-17 Uhr, So 14-17 Uhr

 

Schritt für Schritt Richtung Kunst

Der in Reischach-Bruneck/Italien geborene Josefh Delleg lebt und arbeitet in Göttingen und Kassel. Das Kunststudium absolvierte er in Kassel an der Kunsthochschule/ Universität. Er erhielt 1987-90 ein Stipendium der Friedrich-Ebert-Stiftung, sowie 1990-91 ein Otto-Braun-Stipendium. Seit 1978 stellte er sein großes künstlerisches Potential in zahlreichen Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen unter Beweis.

Dellegs künstlerischer Ansatz findet gerade in der Installation eine angemessene Entsprechung. Diese, seit den 60er Jahren in den USA als eigene Bewegung etablierte Kunstposition, die im Gegensatz zur traditionellen Plastik die Grenzen zwischen Kunstwerk und Umgebung auflöst und damit den Betrachter intensiv an der Raum-Kunst-Komposition teilhaben lässt, erlaubt zudem ein vielfältiges Spiel mit allen Möglichkeiten künstlerischer Techniken und Formulierungen im Zusammenhang mit dem vorgegeben Raumgefüge.

So finden in Dellegs präzise ausgearbeiteten (Denk-)Räumen Zeichnung, Druckgrafik, Objekte, Ready-Mades, also Alltagsgegenstände, die ohne weitere Veränderung in den künstlerischen Prozess einbezogen werden, Foto und Video je nach Themenschwerpunkt ihren Platz

Der Künstler untersucht in seiner Arbeit sehr genau das menschliche Verhalten im sozialen und geschichtlichen Kontext. Er sucht konzentrierte Plätze, erobert Räume, spürt der Geschichte nach, deckt Verborgenes auf und entwickelt für erforschte Zusammenhänge eine ganz eigene künstlerische Sprache. Und diese künstlerische Sprache ist zumeist ortsgebunden, ist doch eben das Wesen einer Installationsarbeit singulär, nicht ohne weiteres übertragbar. So können sich einzigartige Kunsterlebnisse und Erkenntnisse entwickeln.

Josefh Delleg gelingt es in verblüffender Weise und mit subtil ironischen Mitteln den Betrachter hineinzuführen in das weite Feld menschlicher Denk- und Verhaltensstrukturen. Dabei ist einerseits bezeichnend für Dellegs Arbeiten die radikale künstlerische Formulierung und andererseits das hohe ästhetische Maß seiner Arbeiten im Innen- und Außenraum.

In der Buchener Ausstellung, die in einer ersten kleinen Version 2008 im Allgemeinen Konsumverein Braunschweig zu sehen war, widmet sich der Künstler dem Phänomen der Massenaufläufe. Fragen tauchen auf: wie verhält sich das Individuum im Kontext der Menge, wird der Einzelne noch wahrgenommen, sind individuelle Entscheidungen tragfähig oder wie erklärt sich kollektives Handeln im Gegensatz zur Einzelentscheidung. Die Frage nach dem Verschwinden des Individuellen in der Masse oder vielleicht einem Geborgensein im großen Ganzen stellt sich ein.

Mehrere hundert Schuhleisten, z. T. bestückt mit bunten, sich um die eigene Achse drehenden, handbemalten Fahnen werden auf der Bodenfläche „ aufmarschieren“. Ein Geräuschteppich Fahnen schwingender Massen wird zu vernehmen sein. Und der Betrachter darf sich einlassen und hineingehen in das Raumerlebnis Kunst. Vielleicht wird er für sich individuelle „Räume“ entdecken.

Text: Ulrike Thiele

 

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